Komfort (eng. convenience) steht fuer den amerikanischen Verbraucher ganz oben. Beispiele dafuer gibt es reichlich und moegen Sie fuer den Deutschen Beobachter auch manchmal nicht direkt erkennbar sein, so wird es doch glasklar wenn man erstmal eine Weile in Amerika lebt.
Parkplaetze direkt vor dem Restaurant oder dem Laden sind schwer zu finden. In den hinteren Reihen sind teilweise hunderte von offenen Parkplaetzen, aber der Amerikaner zirkelt lieber noch einmal um den Block, um vielleicht doch noch einen von den ganz komfortablen Parkplaetzen im Radius von 10-20 Schritten zum Laden zu ergattern. Sollte dann jemand in sein Auto steigen, stehen direkt 2-3 Autos in der Schlange und warten darauf, dass man nun endlich rausfaehrt. In der Zwischenzeit hab ich meine Kiste meistens schon an einem der hundert freien Parkplaetze mit einer Entfernung von mindestens 50 Fussschritten zum Laden geparkt. Der Vorteil ist mit Sicherheit, dass mir keiner die Tuere in die Seite haut - ist ja weit und breit keiner geparkt. ;)
Die Laeden sind immer gut klimatisiert - und ich meine IMMER. Dies gehoert ganz oben auf die Liste des Komfort und nach nun 4.5 Jahren in den Staaten kann ich nur zustimmen. Es laesst sich nicht gut einkaufen, wenn man sich dabei einen abschwitzt und nicht atmen kann. Dem Mythos der deutschen Zugkrankheit kann ich mittlerweile nichts mehr abgewinnen - wir schlafen mit beiden Fenstern weit offen und das jeden Tag - Durchzug! Hat noch niemanden umgebracht. ;)
Viel sieht man nach 4.5 als normal an und oft bemerkt man den taeglichen Komfort als Verbraucher erst, wenn er auf einmal nicht mehr vorhanden ist. Waehrend unserer letzten Reise nach Europa war am Flughafen in San Diego noch alles im Lot. Die Toiletten-Raeume haben keine Bazillen-bezogenen Tueren, stattdessen geht man einfach durch eine Art "Kreisverkehr" so dass keine Sicht in die Toiletten-Anlage gegeben ist, wenn man nicht direkt reinlaeuft. Alles wird durch Bewegung bedient - Seifenspender, Papiere zum Abtrocknen oder Hand-Foen Anlagen - auch die Toilette zieht automatisch ab. Nun denke ich nicht jedes Mal, wenn ich hier in den Staaten eine oeffentliche Toilette benutze, dass es super komfortabel ist.
Nun komme ich in Europa an und muss die Tuere zur Toilette selbst oeffnen und dabei Bakterien mit der Tuer austauschen. Nichts ist schlimmer. als das all so beliebte Zieh-Handtuch fuer jederman. Es mag ja gut fuer die Umwelt sein, aber das ist wirklich nur abscheulich und hier absolut undenkbar. Das gleiche gilt fuer nicht fluessige Handseifen - yeikes.... Egal welcher Rolltreppe ich mit meinen 2 Koffern + Laptoptasche und Handtasche in Flughaefen engegenlief - meine Richtung hat jedes Mal nicht funktioniert. Anstatt ans Terminal gefahren zu werden - wurden wir mit einem vollgepackten Bus kutschiert - und auch hier gab es leider nur Treppen (2 Personen - 4 Koffer und 2 Laptop-Taschen!!!!!!) Beim Aussteigen aus dem Bus in Frankreich kamen Erinnerungen an den Schulbus wieder hoch. Da wird man zur Seite gedraengelt und selbst die aelteren Damen und Herren schubsen und draengeln sich nach vorne!! Als Wahl-Amerikaner bzw. Amerikaner steigen wir gerne als letztes aus ;) Nach ca. 20 minuten in Paris war klar - der amerikanische Komfort ist schwer vermisst!!!
Wie komme ich nun auf diese Komfort-Geschichte? Die Inspiration zu diesem Post war meine Pizza-Bestellung von gestern. Selbstverstaendlich wird die Pizza hier online bestellt - was ich aber gestern zum ersten Mal gesehen habe - ist der Pizza Tracker!
Hier wird nun kontinuirlich der Status meiner Pizza-Bestellung angezeigt. Der Auftrag ist eingegangen, dann geht es zur Vorbereitung, die Pizza geht in den Ofen, dann die Qualitaetskontrolle und im letzten Schritt ist die Pizza Abhol-Fertig. Nun weiss ich genau wann ich losfahren muss - naemlich erst kurz nach Back-Status. :)) Kein Anstehen - kein Warten - Ankommen, wenn die Pizza gerade aus dem Ofen kommt.
Der totale Komfort waere natuerlich sich die Pizza nach Hause kommen zu lassen - aber der Pizza Tracker hilft dem Komfort, wenn man sich ein paar Muecken sparen will. ;)
Aaaaah - Pizza Tracking. You gotta love it!



1 Kommentar:
Hallo Anja,
ich bin eben zufällig über Deinen Blog gestolpert. Ich habe 2010 in San Diego studiert und habe da auch schon Kontakt mit dem Domino`s Tracker gemacht! Suuuuuper das Ding ;o)
LG aus Köln!
Tanja
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